Gib die Weisheit meiner Seelen

Gib die Weisheit meiner Seelen

Gib die Weisheit meiner Seelen

Photo: Winter an der Sylter Straße in Wiesbaden-Dotzheim, OT Sauerland
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Gib die Weisheit meiner Seelen

1.) Gib die Weisheit meiner Seele,
Dass ich deines Wortes Licht,
Herr, allein zum Leit-Stern wähle
Und ihr trau mit Zuversicht.
Denn die Klugheit dieser Welt,
Die der Tor für Weisheit hält,
Fördert nicht mein Wohlergeben
Und wird nie vor Gott bestehen.

2.) Weisheit ist es, danach trachten,
Recht mit sich bekannt zu sein,
Sich nicht für vollkommen achten,
Allen Eigendünkel scheun.
Gern auf seine Fehler sehn,
Sie gebeut vor Gott gestehn,
Eifrig stets nach Bessrung streben
Und sich dess’ doch nie erheben.

3.) Weisheit ist es, Christum ehren,
Ihm, als Heiland, ganz vertraun,
So auf seine Stimme hören,
So auf seinen Wandel schaun,
Dass man falsche Wege flieht
Und mit Eifer sich bemüht,
Seinem Bilde hier auf Erden
Immer ähnlicher zu werden.

4.) Weisheit ist es, alles meiden,
Was mit Reu’ das Herz beschwert,
Und sich hüten vor den Freuden,
Die der Sünde Dienst gewährt.
Menschenruhm, der bald verbleicht,
Lust, die im Genuss schon fleucht, (a)
Nicht für seinen Himmel achten.
Nein, nach Gottes Nähe trachten.

5.) Weisheit ist es, Gottes Gnade
Sich zu seinem Ziel ersehn,
Und auf seiner Wahrheit Pfade
Ew’em Heil entgegen gehn.
Gern nach Gottes Willen tun,
Froh in seiner Fügung ruhn,
Und, wenn Leiden uns beschweren,
Ihn durch frohe Hoffnung ehren.

6.) Weisheit ist es, stets bedenken,
Dass wir hier nur Pilger sind,
Und sein Herz nur dahin lenken,
Was nicht mit der Zeit zerrinnt.
Seine Augen unverwandt
Nach dem ewgen Vaterland
Richten, und mit Eifer streben
Für die Ewigkeit zu leben.

7.) Diese Weisheit ist auf Erden
Unsrer Seele bestes Teil.
Die von ihr geleitet werden,
Deren Weg ist Licht und Heil.
Diese Weisheit kommt von dir,
Herr, verleihe sie auch mir!
Lass sie mich zu allen Zeiten
Auf den Weg des Friedens leiten.

(a) flieht

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Autor: Johann Anastasius Freylinghausen
Melodie: Freu dich sehr, o meine Seele
oder: Zion klagt mit Angst und Schmerzen
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Schatzkästlein enthaltend biblische Betrachtungen
auf alle Tage im Jahre
zur Beförderung häuslicher Andacht und Gottseligkeit
Von Johannes [Evangelista] Gossner
Verlegt bei Karl Tauchnitz, Leipzig, 1830
Thema: Nachfolge, Kirche und Mission
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Johann Anastasius Freylinghausen (* 2. Dezember 1670 in Gandersheim; † 12. Februar 1739 in Halle (Saale)) war einer der einflussreichsten evangelischen Theologen der pietistischen Halleschen Schule und als Schüler und Nachfolger von August Hermann Francke (zugleich dessen Schwiegervater) der zweite Direktor der Franckesche Stiftungen.
Freylinghausen studierte in Jena Theologie, lernte Joachim Justus Breithaupt kennen, wurde in Halle von August Hermann Francke für den Pietismus gewonnen, wurde 1695 dessen Assistent im Predigtamt; er starb 1739 in Halle als Direktor des Waisenhauses und Pädagogiums.
Freylinghausens Bedeutung liegt neben seiner administrativen Leistung vor allem auf dem Gebiete der Hymnologie. Er selbst dichtete 44 geistliche Lieder, veranstaltete aber mehrere größere Liedersammlungen. Sein Geistreiches Gesangbuch mit 1500 älteren und neueren geistlichen Liedern wurde als Freylinghausensche Gesangbuch weithin bekannt. Es erlebte seit dem Erscheinen des ersten Teils 1704 schnell nacheinander mehrere Auflagen und wurde prägend für eine ganze Generation von Gesangbüchern. In diesem Gesangbuch wurden vier geistliche Lieder von J.J. Breithaupt veröffentlicht.
Seine Grundlegung der Theologie ist viel gelesen und bis 1744 vierzehnmal aufgelegt worden. Er wurde auf dem halleschen Stadtgottesacker in der Familiengruft von August Hermann Francke bestattet.
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Johann Anastasius Freylinghausens Lieder/ Hymns
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Advent
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Auf, auf, weil der Tag erschienen
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Bittgesänge, Gotteslob und -dank
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Herr, lehr mich tun nach deinem Wohlgefallen
Monarche aller Ding, dem alle Seraphinen
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Christuslied
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Wer ist wohl wie du
Wir Menschen sind in Adam schon gefallen
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Glaube, Kampf und Rechtfertigung
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Wer ist wohl würdig sich zu nahen zu Gott
Zu dir, Herr Jesu, komme ich
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Gottes Reich und Eigenschaften
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Auf, auf, mein Geist, auf, auf
O unbegreiflich herrlich Wesen
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Gottvertrauen, Kreuz und Trost
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Will mich, o Gott, hienieden des Lebens Last ermüden
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Himmelfahrt
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Herr Jesu Christ, zieh uns dir nach
Heut fährt mit Freuden Gottes Sohn
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Neujahr
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Der du bist A und O, Anfang und Ende
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Offenbarung
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Die Zeit ist noch nicht da
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Ostern
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So ist denn nun der Tempel aufgebauet
Triumph, Triumph, der Herr ist auferstanden
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Passion
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O Lamm, das keine Sünde je beflecket
O Lamm, das meine Schuldenlast getragen
Sei hochgepriesen, Herr, für deine Liebe
Unveränderliches Wesen, unbegreiflich höchstes Gut
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Sonntag und Gottesdienst
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Ich komme, Friedensfürst, zu dir
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Weihnachten
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Den die Engel droben mit Gesange loben
Ein Kind ist uns geboren heut
So ist denn nun die Hütte aufgebauet
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Derzeit noch nicht erfasst / Currently not scanned
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Auf, auf, mein Geist, heb an, den Herrn zu loben
Der frohe Morgen kommt gegangen
Der Heiland heißet Jesus Christ
Der Tag ist da, das Licht ist nah
Der Tag ist hin, mein Geist und Sinn
Die Nacht ist hin, mein Geist und Sinn
Du Geist des Herrn, den Gott uns hat gesendet
Du Herrscher aller Welt, dem alle Seraphinen
Durch Adams Fall und Freveltaten
Durch Adams Fall und Missetat, die er ehmals
Es ist denn nun die Hütte aufgebauet
Es ist in keinem andern Heil
Geduld ist not, wenns übel geht
Geheimnis voller Lieb, o Lieb geheimnisvoll
Gelobet sei Jehova der Heerscharen
Gib die Weisheit meiner Seele
Gott lob, nun ist die Nacht verschwunden
Herr und Gott, der Tag und Nächte, der du schläfst noch
Höchste Vollkommenheit, seligstes Wesen
Jehova ist mein Hirt und Hüter
Kommt, ihr Menschen, lasst euch lehren
Lehre mich, Herr, recht bedenken, was wahrhafte Wahrheit sei
Mein Geist, o Herr, nach dir sich sehnet
Mein Herz soll den Herren loben
Mein Herz, gib dich zufrieden und bleibe ganz geschieden
Mein Jesu, du hast unsre Schuld
O Licht vom Licht, o Vaters Glanz
O reines Wesen, lautre Quelle
O Vater der Barmherzigkeit, der du dir deine Herden
O, Seele sei zufrieden
Sag an, o Mensch, wer ist wohl wertzuschätzen
Schaff in mir, Gott, ein reines Herz, ein Herz, das sich
Schaff in mir, Gott, ein reines Herz, mein Herz ist ganz
Schau meine Armut an, o Herr
So ist nun abermal von meiner Tage Zahl
So traget mich nun immer hin
Unbegreiflich herrlich Wesen, o teur und allerhöchstes Gut
Unerschaffne Lebenssonne, Licht vom unerschaffnen
Wie ein Hirsch von Durst gequälet
Wohl dem, der nicht wandelt in der Bösen Rat

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