Schloss Lenzburg ( Baujahr um 1036 - Höhenburg Burg château castle castello ) auf einem Hügel ob der Altstadt - Stadt Lenzburg im Kanton Aargau der Schweiz

Schloss Lenzburg ( Baujahr um 1036 – Höhenburg Burg château castle castello ) auf einem Hügel ob der Altstadt – Stadt Lenzburg im Kanton Aargau der Schweiz

Schloss Lenzburg ( Baujahr um 1036 - Höhenburg Burg château castle castello ) auf einem Hügel ob der Altstadt - Stadt Lenzburg im Kanton Aargau der Schweiz

Aussicht während der Zugfahrt von A.arau nach W.ohlen im Kanton Aargau der Schweiz :
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Schloss Lenzburg ( Baujahr um 1036 – Höhenburg Burg château castle castello ) auf einem Hügel ob der Altstadt – Stadt Lenzburg im Kanton Aargau der Schweiz
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Schloss Lenzburg

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– Entstehungszeit : 1036

– Erhaltungszustand : erhalten

– Ort : Lenzburg im Kanton Aargau in der Schweiz
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Das Schloss Lenzburg oberhalb der Altstadt von Lenzburg im Schweizer Kanton Aargau
zählt zu den ältesten und bedeutendsten Höhenburgen der Schweiz. Die Anlage steht
auf dem 504 Meter hohen Schlossberg, einem fast kreisrunden Molassehügel, der sich
rund hundert Meter über der Ebene erhebt, jedoch nur einen Durchmesser von etwa 250
Metern besitzt.

Die ältesten Teile stammen aus dem 11. Jahrhundert, als die Grafen von Lenzburg ihren
Stammsitz errichten liessen. Danach war das Schloss im Besitz der Staufer, Kyburger
und Habsburger, diente über 350 Jahre lang als Sitz der Berner Landvögte und gelangte
dann in Privatbesitz.

1956 verkaufte die Witwe des Polarforschers Lincoln Ellsworth das Schloss dem Kanton
Aargau. Seit 1987 beherbergt das Schloss das Historische Museum des Kantons Aargau
( seit 2007 Museum Aargau ).
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Geschichte
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Der markante Schlosshügel diente schon in prähistorischer Zeit als Siedlungsstätte.
So wurde 1959 beim Parkplatz am Nordfuss des Schlossbergs ein Gräberfeld aus
der Jungsteinzeit ausgegraben. Weitere Kleinfunde stammen von den Römern und
den Alemannen.

Eine Sage erzählt, dass in einer Höhle auf dem Schlossberg einst ein Drache hauste.
Dieser wurde von zwei Rittern, Wolfram und Guntram, bezwungen. Die dankbaren
Bauern erkoren die beiden zu Grafen von Lenzburg und gaben ihnen die Erlaubnis,
auf dem Drachenfelsen eine Burg zu errichten.
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Adelsherrschaft
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Eine Urkunde aus dem Jahr 1036 nennt einen Ulrich, Graf im Aargau. Er war Reichsvogt
von Z.ürich sowie Kastvogt der Abteien B.eromünster und S.chänis.

Die erste gesicherte Erkenntnis über die Existenz einer Burg stammt aus dem Jahr 1077:
Ulrich, ein Enkel des oben Genannten, hatte sich im Investiturstreit auf die Seite des
deutschen Kaisers gestellt und hielt während eines halben Jahres zwei päpstliche Legaten
fest.

Die Grafen von Lenzburg gehörten zu jener Zeit zu den bedeutendsten Lehnsherren im
schweizerischen Mittelland und unterhielten enge Beziehungen zu den jeweiligen
deutschen Kaisern.

Das Adelsgeschlecht erlosch 1173. Ulrich IV., der letzte Graf von Lenzburg, bestimmte in
seinem Testament Kaiser Barbarossa zum persönlichen Erben; beide waren einst ge-
meinsam in den Zweiten Kreuzzug gezogen.

Der Kaiser regelte auf Schloss Lenzburg persönlich die Verteilung des Erbes und vergab
einen Grossteil der Ländereien an seinen Sohn, den Pfalzgrafen Otto I. von Burgund. Doch
nach dessen Tod im Jahr 1200 wurden die Staufer aus dem Aargau verdrängt. Über zwei
nahe stehende Hochadelsgeschlechter ( Andechs – Meranien und Chalon ) gelangte die
Lenzburg um 1230 durch Heirat an die Kyburger. Diese gründeten damals am westlichen
Fuss des Schlossbergs eine befestigte Marktsiedlung, die heutige S.tadt Lenzburg.

Hartmann, der letzte Graf von K.yburg, starb 1264 ohne männliche Nachkommen. Rudolf I.,
Graf von H.absburg und späterer deutscher König, nahm die Erbin Anna von K.yburg unter
seine Obhut. Diese heiratete später Eberhard I. von H.absburg – L.aufenburg. Rudolf er-
warb 1273 den Besitz von seinem verarmten Verwandten und hielt 1275 einen Hoftag ab.
Das Schloss sank dann jedoch zu einem regionalen Verwaltungssitz ab, als die Macht der
Habsburger sich immer mehr nach Ö.sterreich verlagerte. Am 20. August 1306 erhielt
Lenzburg von Herzog Friedrich dem Schönen das Stadtrecht.

Herzog Friedrich II. von T.irol – Ö.sterreich bewohnte ab 1339 das Schloss. Hier sollte
seine Hochzeit mit Isabella Plantagenet, der Tochter des englischen Königs Edward III.,
stattfinden. Zu diesem Zweck liess er das Ritterhaus errichten. Der Herzog starb 1344,
ohne dass er seine zukünftige Braut je gesehen hätte, die Arbeiten am Ritterhaus blieben
unvollendet. Ab 1369 besass die Familie Schultheiss – Ribi das Burglehen. 1375 hielt das
Schloss einer Belagerung durch die Gugler stand.
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Berner Herrschaft
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Ansicht von S.tadt und Schloss Lenzburg von Matthäus Merian, um 1642Die latenten
Spannungen zwischen dem deutschen König Sigmund und dem österreichischen
Herzog Friedrich IV. entluden sich 1415 am Konzil von K.onstanz, als Friedrich einem
der drei damals amtierenden Päpste, Johannes XXIII., zur Flucht aus der Stadt verhalf.

Sigmund sah darin eine Chance, seinem Widersacher zu schaden. Er forderte die Nach-
barn der Habsburger auf, deren Ländereien im Namen des Reiches einzunehmen. B.ern
liess sich nicht lange bitten und eroberte den westlichen Teil des Aargaus.

Am 20. April ergab sich die S.tadt Lenzburg sofort dem anrückenden Heer, das Schloss
hingegen blieb vorerst unangetastet. Konrad von Weinsberg, der königliche Statthalter,
versuchte das Schloss für das Reich zu sichern und liess es für eine Belagerung aus-
rüsten. Doch bereits im August sah er von diesem aussichtslosen Plan ab und überant-
wortete dann das Schloss 1418 wieder der Familie Schultheiss. Nach langen Verhand-
lungen konnte Bern 1433 die niederen Herrschaftsrechte über die Grafschaft Lenzburg
und 1442 schliesslich das Schloss erwerben.

1444 zog auf dem Schloss der erste bernische Landvogt ein, der von hier aus das Ober-
amt Lenzburg verwaltete. Zum Aufgabenbereich der Landvögte gehörten das Eintreiben
von Steuern, die Durchsetzung administrativer Massnahmen, richterliche und polizeiliche
Befugnisse und die militärische Befehlsgewalt, daneben waren sie auch für den Unter-
halt des Schlosses verantwortlich. Die Landvögte wurden jeweils für vier Jahre aus den
Reihen des Rates der S.tadt B.ern gewählt. Der bekannteste war von 1457 bis 1461
Adrian von Bubenberg, späterer Schultheiss von B.ern und Held der Schlacht bei M.urten.

Von 1509 bis 1510 wurden umfangreiche Arbeiten durchgeführt, so wurde das 1339 be-
gonnene Ritterhaus zum Teil abgebrochen und neu errichtet. 1518 wütete ein Gross-
brand, wobei nicht überliefert ist, welche Häuser dabei zerstört wurden (am wahrs-
cheinlichsten das "Arburghaus" auf der Nordseite). 1520 erhielt der Landvogt eine neue
Behausung, die "Landvogtei". Während des Zweiten Kappelerkriegs im Jahr 1531 diente
das Schloss als Operationsbasis der Reformierten.

Landvogt Joseph Plepp zeichnete 1624 die ersten exakten Darstellungen und Grund-
risse des Schlosses, welches damals eher einem befestigten Bauernhof glich. Seine
Pläne dienten als Grundlage für den geplanten Ausbau zu einer Festung. Als erste
Massnahme baute man 1625 an der Nordseite eine vorgelagerte Doppeltor – Anlage
mit Zwinger, die Erdaufschüttungen an der Ost- und Südseite wurden erhöht.

Von 1642 bis 1646 wurde ein elf Meter hoher Wall aufgeschüttet, dadurch entstand die
Ostbastion. Die übrigen Projekte liess man aber wegen Geldmangels fallen. Die Ost-
bastion hatte aber einen grossen Nachteil: Regenwasser sickerte durch die angrenzen-
den Mauern und machte die Landvogtei wegen ständiger Feuchtigkeit unbewohnbar.
Aus diesem Grund entstand zwischen 1672 und 1674 eine neue Landvogtei im Nord-
trakt.

Während des 18. Jahrhunderts bauten die Berner das Schloss zu einem grossen Korn-
lager aus. Zu diesem Zweck verband man die einzeln stehenden Häuser miteinander
und höhlte sie teilweise aus. Dadurch konnten über 5000 Tonnen Getreide gelagert
werden. Im März 1798 übergab Viktor von W.attenwyl, der 71. und letzte Landvogt, das
Schloss den anrückenden französischen Truppen.
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Pacht und Privatbesitz
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1803 wurde der Kanton Aargau gegründet und ein Jahr später ging das Schloss in seinen
Besitz über. Die Kantonsbehörden waren unschlüssig, wie das Schloss genutzt werden
sollte und so stand es fast zwanzig Jahre lang leer. Eine Verwendung für Regierungs-
zwecke kam für dieses Symbol der Untertanenherrschaft nicht in Frage.

Schliesslich zeigte der in Ho.fwil wirkende Pädagoge Christian Lippe Interesse. Er
pachtete das Schloss und eröffnete 1822 ein nach den Grundsätzen von Johann
Heinrich Pestalozzi geführtes Erziehungsinstitut. Während seiner Blütezeit zählte es
50 Schüler und 12 Lehrer, vor allem Söhne vornehmer Fabrikantenfamilien aus B.asel
und dem E.lsass erhielten hier ihre Ausbildung. Als Schulgebäude diente das "Hintere
Haus", die Lehrer wohnten in der Landvogtei. 1853 musste das Institut aufgrund einer
schweren Erkrankung Lippes geschlossen werden.

Der Kanton verkaufte 1860 das Schloss für 60’000 Franken an Konrad Pestalozzi – Scotch-
burn aus Z.ürich, über diesen Besitzer ist wenig bekannt. 1872 gelangte das Schloss für
90’000 Franken in den Besitz des pensionierten Gynäkologen Dr. Friedrich Wilhelm Wede-
kind.

Dieser war nach dem Scheitern der Märzrevolution 1849 nach S.an F.rancisco ausge-
wandert und 1864 nach Europa zurückgekehrt. Aus Protest gegen das von Preussen
dominierte Deutsche Reich emigrierte er in die Schweiz und liess sich im Schloss
nieder.

Seine sechs Kinder, darunter der spätere Schriftsteller und Schauspieler Frank Wedekind,
verbrachten hier ihre Jugendjahre.

1893 musste die Familie Wedekind aufgrund finanzieller Schwierigkeiten das Schloss
für 120’000 Franken an den US – Amerikaner August Edward Jessup verkaufen. Dieser
Industrielle stammte aus P.hiladelphia, hatte aber lange Zeit in E.ngland gelebt. Er war
mit Mildred Marion Bowes – L.yon verheiratet, der Tante von Königinmutter Elizabeth
Bowes – L.yon; somit war er mit dem britischen Königshaus verschwägert. Unter
Jessups Leitung wurde das Schloss einer umfassenden Sanierung unterzogen und
durch Rückbau der neueren Anbauten und der militärischen Anlagen zu einem guten
Teil in den mittelalterlichen Zustand zurückversetzt. Darüber hinaus liess er die Innen-
räume mit kostbaren Möbeln ausstatten und moderne Technik wie Zentralheizung,
Wasseranschluss und Elektrizität installieren. Die Kosten von einer halben Million
Franken bestritt er aus seinem Privatvermögen.

Ein anderer amerikanischer Grossindustrieller und Sammler mittelalterlicher Kunst,
James Ellsworth, hatte in Erfahrung gebracht, dass sich auf Schloss Lenzburg ein
Tisch aus der Zeit von Kaiser Barbarossa befinde, den er seiner Sammlung hinzu-
fügen wollte. Er konnte den Tisch allerdings nur mit dem ganzen Schloss zusammen
erwerben. So wechselte die Lenzburg im Jahr 1911 für 550’000 Franken den Besitzer.
Sein Sohn, der Polarforscher Lincoln Ellsworth, erbte das Schloss 1925, lebte hier
aber nur zeitweilig.
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Jüngere Geschichte
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Nach Lincoln Ellsworths Tod im Jahr 1951 fiel der Besitz an seine Witwe Marie Louise
Ellsworth – Ulmer. 1956 verkaufte sie das Schloss mitsamt der Inneneinrichtung für
500’000 Franken an eine von der S.tadt Lenzburg und dem Kanton Aargau gegründete
Stiftung. Somit konnte die Anlage der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

1960 wurde die kulturelle Stiftung Stapferhaus Lenzburg gegründet, die in das "Hintere
Haus" einzog. Zwischen 1978 und 1986 wurde das Schloss erneut einer Gesamt-
sanierung unterzogen und im Südwestteil des Schlossgeländes entstand eine Garten-
anlage im französischen Stil. 1987 verlegte der Kanton seine umfangreichen kulturge-
schichtlichen Sammlungen hierher und eröffnete das Historische Museum (seit 2007
Museum Aargau). Ab 2009 wird die Ausstellung schrittweise erneuert.
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Schlossbesitzer
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– ca. 1000–1173 : Grafen von Lenzburg

– 1173 : Kaiser Barbarossa

– 1173–ca. 1230 : Pfalzgraf Otto und nahe Verwandte

– ca. 1230–1273 : Grafen von K.yburg

– 1273–1415 : Herzöge und Könige von H.absburg

– 1415–1798 : S.tadt B.ern (ab 1433 in vollem Besitz, ab 1444 Sitz des Landvogts)

– 1803–1860 : Kanton Aargau (von 1822 bis 1853 als Erziehungsheim verpachtet)

– 1860–1872 : Konrad Pestalozzi – Scotchburn

– 1872–1893 : Dr. Friedrich Wilhelm Wedekind ( Vater von Frank Wedekind )

– 1893–1911: August Edward Jessup

– 1911–1925 : James Ellsworth

– 1925–1951: Lincoln Ellsworth, Sohn von James

– 1951–1956 : Marie Luise Ellsworth-Ulmer, Witwe von Lincoln

– 1956 – heute : Kanton Aargau
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Gebäude
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Der Eingang zum Schloss befindet sich an der Nordostseite. Über eine Treppe oder den
alten Burgweg gelangt man zum 1625 errichteten unteren Torhaus und anschliessend
in den Zwinger. Innerhalb des Mittleren Torhauses ( ebenfalls 1625 erbaut und 1761/62
erweitert) wendet sich der Burgweg um 180 Grad und führt hinauf zur Zugbrücke und
durch das obere Torhaus in den Innenhof hinein.

Auf der Ostseite wird der Innenhof von sieben Gebäuden hufeisenförmig umschlossen
und nach aussen abgeschirmt. Im Südwesten schliesst sich eine von einer Ringmauer
umgebene Gartenanlage im französischen Stil an. Während das Gelände innerhalb der
Begrenzungsmauern relativ eben ist, fällt es unmittelbar ausserhalb steil ab. Lediglich
auf der Ostseite, am Übergang zum 507 Meter hohen Goffersberg, ist das Gefälle etwas
flacher und bildet eine sattelförmige Einsenkung.
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Nordtrakt
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Der Nordtrakt ist eine Gruppe von miteinander verbundenen Häusern, bestehend aus
dem oberen Torhaus, den Überresten des nördlichen Bergfrieds und der neuen Land-
vogtei. Das obere Torhaus, der einzige Zugang zum Innenhof, entstand nach 1518, teil-
weise auf älteren Fundamenten. Hier wird der Standort des 1339 errichteten Arburg-
hauses vermutet, das ein Opfer der Flammen wurde. Über dem Türsturz befindet sich
eine 1596 angebrachte Tafel mit den Wappen des Reiches, des Standes B.ern und der
Familie von E.rlach.

Östlich des Torhauses steht der nördliche Bergfried, seit dem kompletten Umbau von
1718 / 20 mit den benachbarten Gebäuden verbunden. Hier befanden sich einst die
Toranlage und das Gefängnis. Vom ursprünglichen Gebäude sind nur die Westmauer
sowie Teile des Fundaments an der Süd- und Ostmauer erhalten geblieben.

Anstelle eines 1625 errichteten Wächter- und Waschhauses entstand 1672/74 das neue
Domizil des Landvogts. Die benachbarte Landvogtei an der Nordostecke war damals nicht
mehr bewohnbar, weil nach dem Bau der Ostbastion Feuchtigkeit in die Mauern einge-
drungen war. Heute befindet sich hier die Verwaltung des Museums Aargau.
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Landvogtei
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Die dreigeschossige Landvogtei mit dem Treppengiebeldach entstand 1520 im spät-
gotischen Stil. Sie diente als neues Amts- und Wohnhaus der bernischen Landvögte,
nachdem der aus dem 14. Jahrhundert stammende Vorgängerbau 1518 durch einen
Brand zerstört worden war. Im Gegensatz zu den übrigen Häusern grenzt die Landvogtei
nicht direkt an die Ringmauer, der Abstand beträgt ein bis zwei Meter. Ausnahme ist ein
kleiner Rundturm aus dem Jahr 1626 an dessen Südostecke: Dieser löste einen Erker
ab, der als Plumpsklo diente.

Der fünfeckige Treppenturm, der 1630 an der Vorderfront angebracht wurde, ersetzte
einen steileren Treppenaufgang im Innern des Gebäudes. Der ursprüngliche Zwiebel-
helm wurde 1760 durch ein Walmdach ersetzt. Der Eingangsraum stammt zum Teil
noch aus der Zeit um 1460.

Im ersten Obergeschoss erstreckt sich entlang der gesamten Nordseite ein 1565 aus-
gebauter Saal.

Von 1646 bis 1894 war die Landvogtei unbewohnbar gewesen, weil nach dem Bau der
Ostbastion Feuchtigkeit eingedrungen war. Erst nach dem Abtragen des Erdwalls im
Jahr 1902 war eine Sanierung möglich. Diese umfasste auch eine neue Fassade auf
der Innenhofseite. In dem Gebäude befindet sich heute ein Teil des Museums Aargau
mit einer Dauerausstellung über die Wohnkultur der Besitzer vom Spätmittelalter bis
zum 20. Jahrhundert.
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Ostbastion
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Die Bastion am östlichen Rand des Innenhofs wurde von 1642 bis 1646 anstelle der
Ringmauer mit Wehrgang erbaut, um die Baulücke zwischen Palas und Landvogtei zu
schliessen und das Schloss vor Kanonenbeschuss vom gegenüberliegenden Goffers-
berg aus zu schützen. Die angrenzende Landvogtei wurde durch einen mächtigen Erd-
wall verdeckt, der Feuchtigkeit anzog und das Gebäude unbewohnbar machte. 1659
setzte man auf der Ostbastion einen Uhrturm auf, das Spitzhelmdach wurde 1760 durch
eine Zwiebelhaube ersetzt.

1893/94 wurde die Aussenmauer um 6,5 Meter verringert, wodurch die zugemauerten
Fenster auf der Südseite der Landvogtei wieder freigelegt werden konnten. Auf der
Fläche des abgesenkten Walls wurde ein Rosengarten angelegt. Dadurch erreichte
man eine Trockenlegung der angrenzenden Gebäudemauern. Während der Gesamt-
sanierung ( 1978 – 1986 ) wurde der letzte Rest des Erdwalls abgetragen und das
Kellergeschoss ausgehöhlt, der heute einen Teil des Museums Aargau beherbergt.
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Palas
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Der Palas wurde um 1100 im Auftrag der Grafen von Lenzburg als 18 Meter hoher, be-
wehrter Wohnbau mit vier Stockwerken errichtet. Zusammen mit dem angrenzenden
Turm gehört er zum ältesten Baubestand des Schlosses. Der Eingang befand sich
ursprünglich im dritten Stockwerk und konnte nur durch eine Holztreppe im Freien
erreicht werden. Das Hauptgeschoss besass eine Feuerstelle, das vierte Stockwerk
diente als Schlafraum, das erste und das zweite Stockwerk als Vorratskammer.

Zur Zeit der Berner Landvögte hiess das Gebäude „ Strecke “, weil sich darin die Folter-
kammer befand. 1598/99 erhielt der Palas im Erdgeschoss einen neuen Eingang mit
Torbogen. Zwischen 1978 und 1986 wurden die Stockwerkeinteilungen und
Treppenverbindungen neu geordnet, um den zeitgemässen Betrieb des Historischen
Museums zu ermöglichen.
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Turm
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Der Turm (auch südlicher Bergfried genannt) ist in einem Quadrat von 10 mal 10 Metern
angelegt und besitzt drei Meter dicke Mauern. Er wurde um 1170 an den Palas angebaut
und benutzte dessen Westflanke als Abschlussmauer. Nach dem Tod von Bauherr Ulrich
IV. wurden die Bauarbeiten eingestellt und das Gebäude blieb während beinahe 200
Jahren unvollendet. Erst 1344 wurde es fertig gestellt. Während der Berner Herrschaft,
ungefähr seit dem frühen 17. Jahrhundert, befand sich im ersten Obergeschoss das Ge-
fängnis, das heute noch besichtigt werden kann.

Um grössere Kapazitäten für die Kornlagerung zu schaffen, wurden 1728/29 der Turm
und das benachbarte Ritterhaus mit dem dazwischen liegenden Sodbrunnen durch
einen schmucklosen Zweckbau miteinander verbunden. Zu diesem Zweck musste
die Nordfassade abgetragen werden, da der Turm nicht im selben Winkel wie das
Ritterhaus angeordnet war. August Edward Jessup liess das Kornhaus 1896 ab-
reissen und den Turm in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzen.

Den erstmals 1369 erwähnten Sodbrunnen legte man wieder frei. Während der Ge-
samtsanierung (1978–1986) wurden die Stockwerke neu eingeteilt und die Treppen
anders angeordnet, um einen Teil des Historischen Museums aufnehmen zu können.
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Ritterhaus
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Der Bau des Ritterhauses begann unter habsburgischer Herrschaft im Jahr 1339.
Herzog Friedrich II. von T.irol – Ö.sterreich wollte im Schloss Lenzburg die Tochter
des englischen Königs Eduard III. heiraten und liess deshalb einen repräsentativen
Wohnbau im gotischen Stil errichten. Der junge Herzog starb allerdings 1344 kurz
vor Vollendung der Bauarbeiten und so blieben die Mauern vorerst unverputzt.

Der Westteil befand sich 1508 in einem derart schlechten Zustand, dass er abgebrochen
und neu errichtet werden musste. Beim Ostteil blieben zwar die Aussenmauern bestehen,
doch auch hier wurden die Innenräume völlig umgestaltet. Das Gebäude erhielt neues
Dachgebälk und mehrere Pfeiler zur Verbesserung der Statik, die Mauern wurden nun
verputzt. Die Länge des Hauses verringerte sich etwas, da die westliche Aussenmauer
abgebrochen und weiter östlich neu aufgebaut wurde.

Um 1590 war das Gebäude mehr und mehr zu einer grossen Scheune mit Kornlager
und Weinkelterei abgesunken, gleichzeitig erhielt es Schiessscharten. 1758 wurde das
Innere des Gebäudes erneut komplett umgestaltet. Dank neu errichteten Zwischen-
böden konnte noch mehr Getreide gelagert werden. 1893 stellte man so gut wie möglich
den ursprünglichen Zustand wieder her. Die Zwischenböden wurden entfernt und der
Saal im oberen Stockwerk erhielt seine Spitzbogenfenster zurück. Heute kann der Saal
für gesellschaftliche Anlässe gemietet werden.

Neben dem Ritterhaus befand sich eine kleine, dem Hl. Fortunatus geweihte Kapelle.
Diese war 1763 derart verfallen, dass sie abgetragen werden musste.
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Stapferhaus
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1599/1600 wurde an der Südwestseite der Schlossanlage ein neuer, zweigeschossiger
Ökonomiebau errichtet, das "Hintere Haus". Es entstand durch die Vereinigung von Stall
und Mühle unter einem einzigen Dach. Das Haus wurde 1705–07 in Richtung Osten
zum Nordtrakt hin verlängert, um zusätzliche Kapazitäten für die Kornlagerung zu
schaffen.

Von 1822 bis 1853 führte der Reformpädagoge Christian Lippe hier ein Bildungsinstitut,
in dem nach damals fortschrittlichsten pädagogischen Grundsätzen unterrichtet wurde.
Die Kornhaus – Erweiterung wurde 1893 abgebrochen und durch einen rekonstruierten
Wehrgang ersetzt, der zum oberen Torhaus hinüberführt.

Heute ist das Hintere Haus nach Philipp Albert Stapfer benannt, einem Revolutionär und
Minister der Helvetischen Republik. Seit 1960 dient es als Begegnungszentrum der
Stiftung Stapferhaus Lenzburg mit diversen kulturellen Aktivitäten wie Ausstellungen
zur aktuellen Zeitgeschichte.
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Besichtigung
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Für Besucher geöffnet ist das Schloss als Teil des Museums Aargau jeweils Dienstag
bis Sonntag von Anfang April bis Ende Oktober. Das Museum ist in fünf Bereiche
unterteilt:

Wohnmuseum: Ausstellung über die Wohnkultur der Bewohner vom Spätmittelalter
über Renaissance, Barock und früher Neuzeit bis um 1900.

Waffengalerie und szenische Waffenschau: Ausstellung zahlreicher Waffen vom Spät-
mittelalter bis zum 18. Jahrhundert. Die wertvollsten Stücke sind zwei Schwerter, die
1386 in der Schlacht bei S.empach verwendet wurden.

Glaube, Andacht, Kunst: Verschiedene sakrale Kunstwerke aus dem Kanton Aargau.
Tafelkultur und Aargauer Silber: Ausstellung über die Esskultur des 18. Jahrhunderts
mit zahlreichen wertvollen Gedecken sowie weltliches Silbergeschirr.

Kindermuseum im Dachgeschoss Landvogtei.

Das Schloss ist nicht direkt mit dem Auto erreichbar, der Parkplatz liegt nordöstlich davon
am Fusse des Schlossbergs. Dorthin führt auch eine Buslinie der Gesellschaft Regional-
bus Lenzburg. Vom Parkplatz aus verläuft ein Fussweg hinauf zum Schloss. Ein Aufzug
zwischen Turm und Ritterhaus ermöglicht auch gehbehinderten Besuchern den Zugang
zum Schloss.
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( BeschriebSchlossLenzburg SchlossLenzburg KantoAargau SchlösserKantonAargau
Schloss Castle Château Castello Kasteel 城 Замок Castillo Mittelalter Geschichte
History Gebäude Building Archidektur AlbumSchweizer,SchlösserBurgenundRuinen
AlbumSchlösserKantonAargau )
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Berner Wappen / Berner Bär

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Das Wappen des Kantons, Amtsbezirks und der S.tadt Bern stellt einen Bären als Wappen-
figur dar. Dies ist eine Anspielung auf den Namen des Kantons und der S.tadt.
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Die Farbe Schwarz des Bären soll Wehrhaftigkeit darstellen, das Gold im Querbalken das
edle Geblüt, das Rot das Blut der Väter.

Die älteste bekannte Abbildung dieses Bären findet sich auf einer M.ünze aus dem Jahr
1224. Die Livreefarben sind Rot und Schwarz.
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Blasonierung
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Die offizielle Blasonierung des Wappens lautet: In Rot ein goldener Schrägbalken, belegt mit
einem rotbewehrten, schwarzen Bären mit roter Zunge.
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Geschichte
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Wahrscheinlich geht der Bär im Wappen auf den d.eutschen M.arkgrafen Albrecht " den
Bären " zurück, der im 12. Jahrhundert regierte. Einige Wappen dieser Zeit zeigen den
stets schwarzen Bären auf goldenem Grund ( Gold war die Farbe der Könige oder all-
gemein des edlen Geblüts ).

Alle von Albrecht abstammenden Wappen hatten den schwarzen Bären auf Gold zum
Inhalt. Die Verwandtschaft von Albrecht dem Bären zur S.tadt Bern kann heute aller-
dings nicht mehr schlüssig nachgewiesen werden, da Albrecht aus B.randenburg
stammte, also weit weg weilte.

Bern selbst wurde von Herzog Berchtold V. dem Z.ähringer gegründet, eine Theorie be-
sagt, dass B.erchtold aus Bewunderung für seinen Zeitgenossen und Mitregenten Alb-
recht der S.tadt dessen Wappen verlieh.

Im Mittelalter war es in der Schweiz wie andernorts üblich, dass die Städte und Fürsten-
tümer ihre eigenen M.ünzen als G.eldmittel hatten. Vielfach zeigt eine M.ünze ein heute
gebräuchliches Wappen, so auch im Falle der S.tadt Bern.

Der Bär wird hier bereits verwendet, die M.ünze kann zweifelsfrei auf das Jahr 1224 zu-
rückdatiert werden. Die M.ünze ist somit älter als die Schweiz, welche notabene gemäss
Legende 1291 gegründet wurde.

Zu der Zeit war Bern natürlich noch kein Teil der heutigen Schweiz, sondern eine selb-
ständige R.eichsstadt. Auch im restlichen 13. Jahrhundert tauchen M.ünzen auf, die den
Bären in vielfältiger Weise zeigen.

Seit dem darauf folgenden 14. Jahrhundert werden die Farben wie im Wappen ersichtlich
verwendet. Um die Wappen der S.tadt und des Kantons zu unterscheiden, werden die
Wappen unterschiedlich gezeigt, das K.antonswappen oft mit einer Blumenkrone, das
S.tadtwappen mit einer M.auerkrone.
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Im sogenannten Guglerlied von 1375 wird das Wappen beschrieben, dort heisst es:
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Berner waffen ist so schnell
mit drin gevarwten strichen;
der ein ist rot, der mittel gel,
darin stat unverblichen

ein ber gar swarz gemalet wol,
rot sind ihn die clawen;
er ist swerzer denn ein kol,
bris er bejagen sol.
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Seit dieser Zeit erfuhr das S.tadtwappen keine Veränderung mehr und wurde, als 1803
der Kanton mittels der Mediationsakte seine heutige Form erhielt, als Kantonswappen
übernommen.
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Unterscheidung der Wappen
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Auf offiziellen Dokumenten des Kantons ist das Berner Wappen mit einer Krone ( als
Symbol der Staatsmacht ) versehen. Offizielle Dokumente der S.tadt Bern verwenden
eine M.auerkrone. Das Wappen des Amtsbezirks Bern ist ungekrönt.
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( BeschriebBernerWappen AlbumBernerWappen BernerWappen Wappen Bär Bær Bear
bear porter Orso クマ dragen bære Tenga Coat of Arms Schweiz Suisse Switzerland Suissa
Svizzera Swiss Sveitsi Sviss スイス Zwitserland Sveits Szwajcaria Suíça Suiza )
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Ausflug auf den H.allw.ilers.ee und nach B.uchs mit den E.ltern am Samstag den 19. September 2009
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Mit dem Z.ug von B.ern nach A.arau
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Spaziergang durch die A.lts.tadt von A.arau
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Mit dem Z.ug von A.arau nach W.ohlen und weiter mit dem B.us nach M.eisters.chwanden am H.allw.ilers.ee
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R.undf.ahrt mit dem S.chiff auf dem H.allw.ilers.ee bis nach S.eengen
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B.esichtigung des W.assers.chloss H.allw.il
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Mit dem B.us nach L.enzb.urg und weiter mit dem Z.ug über Z.ürich nach B.uchs bei Z.ürich
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Führung durch das ehemalige B.ergw.erk wo Q.uarzs.and für die B.ülacherf.laschen abgebaut wurde und wo es zahlreiche sehr schöne F.iguren hat
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Mit dem Z.ug über B.aden wieder zurück nach B.ern
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Hurni090919 AlbumZZZZ090919B.ergw.erkB.uchs KantonAargau

E – Mail : chrigu.hurni@bluemail.ch

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Letzte Aktualisierung – Ergänzung des Textes : 130322
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